04. Dezember
Barbarazweige
Blühende Zweige im Dezember?
Solche Bilder kennt man eigentlich nur vom Frühjahr. Aber mit etwas Glück blühen die Anfang Dezember geschnittenen Forsythienzweige auch zu Weihnachten. Der Brauch der „Barbarazweige“ geht zurück auf die Legende der Heiligen Barbara.
Wer war diese Barbara?
Sie lebte um 300 nach Christus in Nikomedia und war Tochter eines reichen Kaufmanns. Barbara war von vielen Verehrern umschwärmt. Dies gefiel ihrem Vater nicht und er sperrte sie in einen Turm, wo sie sich auf ihre Bildung konzentrieren sollte. Als sie zum Christentum übertrat, ließ sie der Vater ins Gefängnis bringen und zum Tode verurteilen. Auf dem Weg ins Gefängnis verfing sich ein kahler Kirschzweig in ihrem Gewand. Sie tränkte ihn im Kerker mit Wasser aus ihrer Trinkschale. Am Tag ihrer Hinrichtung erblühte der Zweig.
Barbarazweige als Glücksbringer
Früher wurden die Barbarazweige als eine Art Orakelbuch gesehen. Blühten die Zweige pünktlich zu Weihnachten, so stand ein glückliches und fruchtbares Jahr bevor. Junge Frauen hängten gerne an die einzelnen Zweige je einen Zettel mit dem Namen eines ihrer Verehrer. Der Zweig, der als erstes erblühte, wies dann auf den richtigen jungen Mann hin.
In ähnlicher Form lässt sich das heute auch als kleines Familienspiel gestalten: Jedes Familienmitglied darf an einen Zweig einen Wunsch mit einer gemeinsamen Familienaktivität hängen. Nun wird beobachtet, welcher Zweig als erstes blüht. Dieser Wunsch wird dann gemeinsam umgesetzt.
Wie bringt man die Zweige zum Blühen?
Voraussetzung für das Aufbrechen der Blütenknospen ist, dass es bereits mehrere Frostphasen gab. Forsythienzweige schräg anschneiden und in lauwarmes Wasser stellen. Die Vase in ein nicht zu warmes Zimmer stellen, sonst vertrocknen die Knospen zu schnell. In rund drei Wochen gehen die Knospen auf und die vorher kahlen Zweige stehen pünktlich zu Weihnachten in voller Blüte. Außer Forsythie eignen sich auch Apfel, Kirsche, Zwetschge, Zierjohannisbeere, Kornelkirsche oder Schlehe.
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